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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach langen Jahren der Abwesenheit kehrt Khédidja als Kinderfrau einer reichen Pariser Familie zurück nach Korsika, von wo sie einst mit ihren Töchtern überstürzt wegreiste. Nun stehen die Mädchen kurz vorm Erwachsenenalter und suchen nicht nur nach ihren Wurzeln, sondern Abenteuern.

Kritik

Der Titel könnte kaum besser gewählt sein als süffisante Anspielung auf Catherine Corsinis (The Divide) Rückkehr an die Croisette, wo sie wie viel zu viele der hier hofierten und honorierten Dauergast ist. Doch er wirkt insbesondere in seiner englischen Form irritierend unpassend für die vorgeblichen Themen eines Wettbewerbsbeitrags, der wie seine jungen Protagonistinnen mehr an Sex, Drogen und Party interessiert ist als an den in jeder Ecke des malerischen Schauplatzes lauernden Konflikten.

Die belastende Situation der verwitweten Khedidja (Aissatou Diallo Sagna), die mit ihren jugendlichen Töchtern, der akademisch ambitionierten Farah (Esther Gohourou) und aufmüpfigen Jessica (Suzy Bemba, Drift) als Kindermädchen nach Korsika zurückkehrt, wo schmerzliche Erinnerungen warten, scheint ideal, um Cannes materialistischen Mikrokosmos zu demaskieren. Doch die Regisseurin wäre wohl kaum hier, täte ihre fadenscheinige Familiengeschichte nicht das Gegenteil. Der in Postkarten-Ästhetik abgebildet Schauplatz, von dem Khedidjas verstorbener Mann stammte, kennt keine Klassenunterschiede.

Das stinkreiche Pariser Paar erscheint trotz einiger Faux Pas sympathisch und fördert finanziell die Zukunft Jessicas, die mit deren Ältester Gaia (Lomane De Dietrich) anbandelt. In ähnlicher Manier entpuppt sich ein rassistischer Rowdy als Farahs Retter und Bad Boy Boyfriend. Natürlich verpufft auch die vage angedeutete Homophobie Khedidjas, deren Vergangenheit hastig abgearbeitet und überwunden wird. Der die sonnendurchfluteten Szenarien überschattende Skandal wird mit dem Endapplaus weggeklatscht. Auch das ist typisch Cannes.

Fazit

Dass Catherine Corsinis Drama einer materiell eingeschränkten Bediensteten of color von ihrer eigenen privilegierten Jugend inspiriert ist, vermittelt eine Ahnung der Ignoranz und Impertinenz ihrer äußerlich adretten Inszenierung. Darin erscheint Alltagsrassismus als bedeutungsloser Patzer im Grunde wohlwollender Menschen. Othering wird als hohler Teenie-Slang abgetan und unterschwellige Diskriminierung von der hedonistischen Handlung zur individuellen, implizit unbegründeten Empfindung bagatellisiert. Die überzeugenden Darstellerinnen verdienen Besseres als diese dramatisch flache Negierung der referenzierten Problematik. 

Kritik: Lida Bach

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