{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit weit über 50 findet sich Barbie Bichette mitten in einer Lebenskrise. Aber wie soll sie etwas ändern, wenn sie immer noch nicht weiß, wer sie ist und was sie will?

Kritik

Zu Beginn Sophie Fillieres bourgeoiser Befindlichkeitsstudie sitzt deren Heldin vor dem heimischen Computerbildschirm und sinniert über den passenden Font ihrer Biografie. Deren Titel ist auch jener der Chronik einer Late-Life-Crisis, deren dramatische Fallhöhe treffend der Konflikt um die optimale Fraktur abbildet. Interessanter als irgendeine der fabulierten Fragen, die sich die mit blasierter Blamabilität von Agnes Jaoui (Unter dem Regenbogen) verkörperte Barbie Bichette stellt, ist die nach den Auswirkungen des Todes der Regisseurin auf die Rezeption ihres letzten Werks.

Dieses zentriert nach Arrête ou je continue und Un chat Un Chat einmal mehr den diffusen Frust eines Erfolgs- und wohlstandsverwöhnten Großbürgertums, allerdings nicht in erhellender Weise, sondern mit einem schmeichelnd sanften Spotlight auf vermeintliche Konflikte und Krisen, deren Irrelevanz geradezu lächerlich ist. Was nicht heißt, dass die Ereignisse um Barberie “Barbie“ Bichette, die einen Psychologen für beiläufiges Nicken bezahlt und sich mit 55 daran aufreibt, ihre „Natur“ immer noch nicht zu kennen, amüsant wären.

Die dramaturgische Crux ist, dass die Inszenierung ihre narrative Nichtigkeit nie begreift, sondern Fragen wie „Wie viele Duschen noch bevor ich sterbe?“ und „Läuft meine Zeit ab?“ zu tiefschürfenden Tragödien aufbläst. Man schämt sich fremd, ohne mitzufühlen, leidet an Langweile, ohne mitzuleiden. Denn Barbie hat alles und noch mehr: Erfolg, Status, Gesundheit und genug Geld, sich ihre Erfüllung in Form eines eigenen Flecken Land in idyllischer Natur zu kaufen. Leider weckt der Kino-Karten-Konsum kein Glücksgefühl.

Fazit

Ihre süffisante Selbstfindungskomödie, die ihr filmischer Schwanengesang werden sollte, füllt Sophie Fillieres mit den bürgerlichen Banalitäten und alltäglichen Ärgernissen einer privilegierten Mitfünfzigerin. Deren Sinnkrise ist tatsächlich mehr Selbstmitleid, doch diese Einsicht geht der Regisseurin genauso ab wie humoristisches Timing. Die über drei Akte ausgewalzte Handlung führt weder zu einer relevanten Erkenntnis sozialer oder psychologischer Art, noch zu amüsanten Entwicklungen. Einzig Agnes Jaoui verleiht der larmoyanten Late-Life-Crisis einen Hauch Charme, dendas konsumeristische Fazit jedoch erstickt. 

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×