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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Trauer-Arbeit ist eine einsame Angelegenheit. Entsprechend möchte der gerade heimgekehrte Offizier Markus (Mads Mikkelsen) einfach seine Ruhe haben. Er will möglichst wenig weinen, sich um seine Teenager-Tochter Mathilde kümmern und den Verlust seiner Frau mit viel Bier herunterspülen. Doch diese Rechnung hat er ohne die drei Unglücksvögel gemacht, die vor seiner Tür auftauchen. Der Mathematiker Otto, sein nervöser Kollege Lennart und der exzentrische Hacker Emmenthaler sind sichtlich vom Leben gebeutelt. Doch sie haben einen Weg gefunden, dem Schicksal das Handwerk zu legen: Sie können rechnen. Und ihren Berechnungen zufolge starb Markus' Frau nicht zufällig. Tatsächlich hat das schräge Trio Indizien, die stutzig machen. Aus zahllosen Details knüpfen sie eine zwingende Beweiskette, an deren Ursprung eine Bande namens Riders of Justice steht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Freunden schwarzer Komödien dürfte (bzw. sollte) Regisseur und Drehbuchautor  durchaus bekannt sein. Mit Filmen wie Dänische DelikatessenMen & Chicken oder Adams Äpfel hat der Däne über die letzten Jahre einige echte Knaller geschaffen, die aufgrund ihrer derben Art und fehlenden political correctness vielleicht nicht für jedermann sind, für viele aber (gerade auch deswegen) Kultstatus erlangt haben. Daher darf man sehr gespannt auf sein neuestes Werk Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice (Originaltitel: Retfærdighedens ryttere) sein, das ganz traditionell auch einen Teil der Stammcrew wiedervereint. 

In Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice geht es in erster Linie um Rache für einen terroristischen Akt, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen. Eine Reihe zufälliger Ereignisse führt zu eben jener Ausgangssituation, die der Film thematisch zunächst mit mathematischen Wahrscheinlichkeiten und dem Butterfly Effect beleuchtet und einleitet. Wenn ein junges Mädchen mit ihrem harmlosen Weihnachtswunsch nach einem neuen Fahrrad nichts ahnend eine verheerende Abwärtsspirale in Gang tritt, erkennt man bereits hier die skurrile Handschrift des Regisseurs, die im folgenden nur noch ausgelassener wird und für einen herrlich absurden Spaß sorgt. 

Einmal mehr steht eine Gruppe äußerst schräger Männer im Mittelpunkt, die sich hier mit einem gemeinsamen Ziel zusammenfindet. Zumindest glauben sie das, denn keiner versteht den Ernst der Lage und jeder von ihnen hat mit ganz eigenen psychischen Problemen oder Macken zu kämpfen, die er in der geselligen Runde zu verbergen und vergessen versucht. Schon bald wird klar, dass es Regisseur Jensen um viel mehr als das bloße Abhandeln von Rache geht, indem er das Leitmotiv überraschend infrage stellt und Trauerbewältigung und die Konfrontation mit den eigenen inneren Dämonen zu zentralen Themen werden. Das macht den Film trotz allen inszenierten Unsinns zutiefst menschlich und weiß emotional sogar zu berühren. Und die exzentrischen Figuren schließt man dadurch sehr schnell ins Herz. 

Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice lässt sich nicht einfach in eine Genreschublade stecken, neben Drama serviert uns der Film auch Thrill und Action, was beides brutaler ausfällt, als man zunächst ahnt und reichert seine Szenen erwartungsgemäß mit einer guten Portion schwarzen Humors an, der erneut bitterböse gestaltet ist, sodass einem ein ums andere Mal das Lachen im Halse stecken bleibt. Auch wenn nicht jeder Gag zündet und man den Bogen gelegentlich etwas überspannt, fällt der Film in dieser Hinsicht insgesamt doch sehr unterhaltsam aus. Alle (Genre-)Elemente greifen gekonnt ineinander und sorgen für reichlich Vergnügen.

Natürlich trägt auch der tolle Cast bedeutsam dazu bei, dass Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice so viel Freude macht. Mit Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas und Nicolas Bro treffen hier einige bekannte Gesichter früherer Jensen-Filme aufeinander, während Andrea Heick Gadeberg, Lars Brygmann, Gustav Lindh und Roland Møller die Runde famos ergänzen. Sie alle harmonieren wunderbar miteinander und können sich sowohl in komödiantischen als auch tragischen Szenen bestens behaupten. 

Fazit

In "Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice" schickt Anders Thomas Jensen eine nerdige Chaostruppe auf einen blutigen Rachefeldzug und aufwühlenden Selbstfindungstrip. Ein herrlich abgedrehter Spaß mit reichlich schwarzem Humor und gefühlvollen Momenten.

Kritik: Sebastian Stumbek

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